FORUM: Internetzeitschrift des Landesverbandes für Kinder
in Adoptiv und Pflegefamilien S-H e.V. (KiAP) und der Arbeitsge-
meinschaft für Sozialberatung und Psychotherapie (AGSP)


 

Veröffentlichungen / sozialppädagogische Fabeln

 

Mecki, der Ziegenbock


Mecki war ein kleiner Ziegenbock. Er hatte keine Geschwister und wußte nicht, mit wem er spielen sollte. Er schlenderte in den Wald und langweilte sich.

Aus den Zweigen einer Tanne hörte er ein Eichhörnchen: „Komm, kleiner Ziegenbock, laß uns zusammen spielen!“ „Ach, Du,“ antwortete Mecki, „was soll ich mit Dir schon spielen, Dukannst ja nicht einmal richtige Bocksprünge machen!“ und zog seines Weges.

Nach einer Weile flog eine Elster über ihn hinweg und rief ihm zu: „Komm, kleiner Ziegenbock, laß uns zusammen spielen!“ „Was soll ich mit Dir schon spielen,“ entgegnete Mecki, „Du hast ja nicht mal vier Beine!“

Als Mecki eine Waldlichtung überquerte, traf er auf ein Reh, das ihn ansprach: „Komm kleiner Ziegenbock, laß uns zusammen spielen!“ „Du kannst nicht richtig meckern und hast kein schönes Fell,“ wehrte Mecki ab, „ich spiele nur mit meinesgleichen!“

Endlich kam er auf eine Wiese. Dort sah er eine ganze Herde kleiner Ziegen. Die rannten und hüpften fröhlich umher. Bei diesem Anblick hüpfte sofort das Herz des kleinen Ziegenbocks. Er rannte, so schnell er konnte, zu den fröhlichen Ziegen und rief schon von weitem: „Wie schön, daß ich Euch gefunden habe, endlich kann ich mit richtigen Ziegen spielen!“

Die Ziegen sahen ihn erstaunt an und fragten einander: „Wer ist denn das?“ „Habt Ihr den schon mal gesehen?“ „Wie kommt er darauf, daß wir mit ihm spielen wollen?“ Dann lachten sie und riefen zurück: „Du komischer kleiner Ziegenbock, wir brauchen Dich nicht zum Spielen, wir haben aneinander genug!“ und kehrten ihm den Rücken. Da verließ Mecki die Wiese und trottete beleidigt nach Hause.

Auf dem Rückweg kam er wieder über die Lichtung, auf der noch immer das Reh graste. „Hallo Reh, rief Mecki, „komm, jetzt können wir spielen!“ „Nein, ich möchte nicht,“ antwortete das Reh, „Du spielst doch lieber mit Deinesgleichen.“

Mecki schämte sich. Ganz kleinlaut fragte er die vorüberfliegende Elster, ob sie vielleicht jetzt mit ihm spielen wolle. Aber die hörte ihn gar nicht.

Der kleine Ziegenbock legte sich ins Gras und weinte bitterlich. Plötzlich saß das Eichhörnchen neben ihm und fragte: „Warum weinst Du?“ „Ich weine, weil ich so dumm bin“, antwortete der kleine Ziegenbock. „Nun,“ sagte das Eichhörnchen, „wer darüber weint, daß er dumm ist, kann so dumm eigentlich gar nicht sein.“

Lachend sprang es auf und rief: „Vergiß Deinen Kummer, kleiner Ziegenbock, und spiel mit mir! Ich klettere auf den Baum und pflücke Eicheln, Du sammelst Sie unten auf und hernach lassen wir sie uns schmecken!“ „Oh ja,“ jubelte Mecki, „das ist ein schönes Spiel!“

Seit diesem Tag spielten sie noch viele Spiele - zu zweit und zusammen mit den anderen Tieren des Waldes.

aus „Fabeln statt Pillen“ von Kurt Eberhard und Istrid Hohmeyer

 

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